Die Kugelgewindetriebe von Gradel-Baudin werden mittels Kaltumformung gefertigt und bestehen aus einer Gewindespindel mit gotischem Profil und einer Mutter, in deren Inneren Kugeln umlaufen. Mit Kugelgewindetrieben können Drehbewegungen in eine lineare Bewegung umgewandelt werden und umgekehrt.
Alle unsere Spindeln können abgelängt geliefert werden. Sofern nicht anders bestellt, werden die Stangen mit Schnittkante und mit der Standardgeradheit geliefert. Auf Anfrage können wir die Stangen auch mit Fasen und/oder nachgerichtet liefern. Werden Stangen mit anderen Längen als der Standardlänge und mit anderen Merkmalen als den Standardmerkmalen bestellt, ist vorab eine Preiskalkulation erforderlich. Je nach Bedarf können wir auch die Enden der Spindeln bearbeiten oder zusätzliche Bearbeitungen an unseren Standardmuttern durchführen.
Die Kugelgewindetriebe von Gradel Baudin werden mittels Kaltumformung gefertigt. Bei diesem Verfahren wird ein geglätteter Metallstab durch Rollpressen umgeformt und mit einem Gewinde versehen. Dazu werden als Gewindewalzen bezeichnete Werkzeuge verwendet. Wir verwenden hochwertige legierte Kohlenstoffstähle C55R (1.1209) oder CF53 (1.1213). Nach dem Gewinderollen werden die Spindeln induktiv oberflächengehärtet. Mit dieser Wärmebehandlung kann die Spindeloberfläche gehärtet werden, ohne dass es zu Veränderungen der inneren mechanischen Eigenschaften kommt. Dadurch wird eine hohe Abriebfestigkeit garantiert und die Dauerfestigkeit verbessert. Abschließend werden die Spindeln gereinigt, poliert und einzeln geprüft.
Durch die umlaufenden Kugeln wird die entstehende Reibung in einem System aus Spindel und Mutter auf einfache Weise in eine Rollbewegung umgewandelt. Dadurch wird die Erwärmung und nebenbei der Verschleiß reduziert. Mit diesem System sollen gleitende, schnelle Bewegungen sowie eine präzise Positionierung erreicht werden. Der mechanische Wirkungsgrad wird deutlich erhöht und die Lebensdauer erheblich verlängert. Es gibt keinen Stick-Slip-Effekt (keine ruckartige Bewegung durch „Haftgleiten“). Die benötigte Antriebskraft ist kleiner und die Kugelgewindetriebe sind nicht selbsthemmend. Kugelgewindetriebe sind besonders geräuscharm.
Im Allgemeinen kommen Kugelgewindetriebe in Präzisionsmaschinen (Bearbeitungszentren, Maschinen mit hohen Vorschub- und Drehgeschwindigkeiten, Antriebssystemen, ...), medizintechnischen Ausrüstungen, Pressen, Sägemaschinen etc. zum Einsatz.
Aufgrund ihres hervorragenden mechanischen Wirkungsgrads von über 90 % sind die Kugelgewindetriebe nicht selbsthemmend. Um sie in Position zu halten, ist im Antriebssystem eine Bremse erforderlich.
• Bei Fettschmierung ist ein Schmierfett des Typs KPE2R-20 gemäß DIN 51502 zu verwenden
• Bei Ölschmierung können für normale Einsatztemperaturbereiche Mineralschmieröle verwendet werden
• Für den Betrieb bei hohen Temperaturen ist ein synthetisches Öl zu verwenden
• Profil: gotisches Profil mit einer Steigung von 5 oder 10 mm
• Material: C55R (1 .1209) oder CF53 (1 .1213) behandelt
• Laufrille: induktiv gehärtet mit 700±50 HV und poliert
• Genauigkeit: Die Spindeln werden in der Güteklasse T7 geliefert (auf Anfrage auch in den Güteklassen T5, T9 oder T10)
• Betriebs- und Gebrauchstemperaturen: von -20 °C bis +80 °C
• Nennhub: Produkt aus dem Nennwert der Gewindesteigung und der Anzahl der Umdrehungen
• Tatsächlicher Hub: effektiver Hub der Kugelgewindelaufmutter im Verhältnis zur Spindel oder umgekehrt für eine gegebene Anzahl von Umdrehungen
• Mittlerer tatsächlicher Hub: wird anhand einer linearen Näherung mit der Methode der kleinsten Quadrate aus dem tatsächlichen Hub ermittelt
• Festgelegter Hub: Produkt aus dem Nennwert der Gewindesteigung und der Anzahl der Umdrehungen, zu der eine Hubkorrektur addiert wird